Cabrios 2025: Ein Fahrzeugsegment verschwindet
Seit Jahren wird das Ende der Cabrios beschrieben und es droht, dass es sich bald mit dem Fahren ohne Dach über dem Kopf erledigt haben könnte. Zumindest was den Neuwagenmarkt angeht. 2025 ist das Jahr, in dem Cabrios aus der Modellpalette von Volkswagen verschwinden. Und wenn der größte deutsche Hersteller und Nummer 2 der Welt diesem Segment den Rücken kehrt, dann steht es wahrlich nicht gut um die Bedürfnisse von Frischluftfanatikern und Sonnenanbetern.
Aber der Reihe nach: In diesem Beitrag schauen wir auf die Entwicklung der Verkäufe in Deutschland, welche Modelle erfolgreich sind und welche Cabrios 2025 überhaupt noch angeboten werden.
Inhalte dieses Beitrags
- Entwicklung der Cabrio-Verkäufe in Deutschland
- Die meistgekauften Cabrios in Deutschland
- Diese Cabrios kann man 2025 noch kaufen
Entwicklung der Cabrio-Verkäufe in Deutschland
Es gab Zeiten, da war das Oben-Ohne-Fahren ein Ausdruck von Unbeschwertheit, Vergnügen und natürlich auch eine Art Statussymbol. Aufgrund des einschränkten Kofferraumvolumens sind Cabriolets oft nicht das Erst- beziehunsweise einzige Fahrzeug in einem Haushalt. Eher ist das Cabrio ein Zweitwagen, der mitunter auch als Daily Driver genutzt wird, aber seine ganze Stärke speziell an sonnigen Tagen ausspielt.
Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die dem Cabrio nach und nach das automobile Leben schwer gemacht haben:
- Streamlining der Produktpaletten auf Seiten der Hersteller, um Produktionskosten und Komplexität zu senken.
- Aufkommen der Elektromobilität, bei der der Fokus eher auf aerodynamischer Effizienz liegt und Karosserien besonders strömungsoptimiert sind.
- Die wirtschaftliche Dauerkrise mit stagnierenden Realeinkommen, die Deutschland und Europa schon einige Jahre im Griff hat.
- Möglicherweise auch ein verändertes Gesundheitsbewusstsein, das die Risiken von starker Sonneneinstrahlung höher gewichtet.

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, eigene Berechnung und Darstellung.
Seit der Hochphase mit weit über 100.000 Neuzulassungen im Jahr, ging es für Cabriolets und Roadster konstant bergab. Damals hatte der Peugeot 206 einen regelrechten Boom ausgelöst. Die Franzosen waren viele Jahre die Cabrio-Marke Nummer 1 und der 206 CC für mehrere Jahre Deutschlands meistgekauftes Cabrio.
Dabei hat die Abwrackprämie in 2009 einen großen Effekt gehabt und die Verkäufe um knapp 30.000 Stück einbrechen lassen. Die zweite größere Delle im ohnehin negativen Trend kam dann 2020 mit dem insgesamt schwachen ersten Corona-Jahr.
Die meistgekauften Cabrios in Deutschland
Die TOP 10 der beliebtesten Cabrios in Deutschland zeigen die gesamte Bandbreite in diesem recht heterogenen Segment. Zwar liegen zwei der günstigsten Modelle, MINI Cooper und VW T-Roc, ganz oben, aber schon auf dem dritten Platz liegt mit dem Porsche 911 ein Auto, das seinen Käufer mindestens 142.800 Euro ärmer macht.

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, eigene Darstellung.
Die TOP 10 der Marken spiegelt die Modell TOP 10 wider, allerdings tauchen mit Smart, Ferrari und Ford ein paar neue Namen auf, die sich nicht bei den meistverkauften Modellen wiederfinden. Die Konzentration ist dabei enorm hoch:
- Die drei größten Marken stehen mit zusammen 22.169 Neuzulassungen für etwa 54 % des gesamten Segments.
- Bei den Modellen ist es ähnlich und so machen die TOP 4 mit insgesamt 20.773 Zulassungen einen Anteil von 51 % aus.
Diese Cabrios kann man 2025 noch kaufen
Wer weniger als 50.000 Euro für seinen Cabrio-Traum ausgeben möchte, der ist bei den Neuwagen mittlerweile stark eingeschränkt. Zählt man den BMW Z4 großzügig zur Gruppe der Cabrios unter 50.000 Euro hinzu, dann ergibt sich eine überschaubare Auswahl:
MODELL | PREIS IN EUR (UPE, Einstiegspreis) |
---|---|
MINI Cooper | 32.150 |
Mazda MX-5 | 33.190 |
VW T-Roc | 36.910 |
BMW Z4 | 50.700 |
Quelle: Herstellerwebsites, Datenstand 03.02.2025, eigene Darstellung.
Mit der Einführung der neuen Generation des T-Roc, die für dieses Jahr erwartet wird, verabschiedet sich Volkswagen zudem vom Cabrio als Karosserievariante des beliebten City-SUVs (mehr dazu hier). Im letzten Jahr gingen nur etwa 10% der verkauften T-Roc als Cabriolet über die Ladentheke, was vielleicht ein bisschen erklärt, wieso bald Schluss mit dieser Karosserievariante ist. Das heißt aber auch, dass bis auf weiteres nur noch Mazda und MINI halbwegs budgetfreundliche Cabriolets im Angebot haben.
Titelbild: © Volkswagen
Eingentlich schade! und gut dass es noch schöne gebrauchte gibt.