Analysen

Kostenvergleich: E-Auto gegen Verbrenner – ID.3 vs. Golf

Mit welchem Antrieb fährt man günstiger? Der Kostenvergleich zwischen E-Auto und Verbrenner ist stark von individuellen Parametern abhängig, was allgemeine Aussagen schwierig macht. In dieser Themenreihe versuche ich mithilfe von transparenten Annahmen Elektro- und Verbrennermodelle verschiedener Marken miteinander zu vergleichen. Den Anfang machen der VW Golf, Deutschlands meistgekaufter Pkw, und sein elektrischer Cousin namens ID.3.

Alle Angaben in diesem Beitrag sind mit Stand 08.01.2025.
Mehr zum grundsätzlichen Status der Elektromobiltät gibt es hier. Eine Übersicht der günstigsten Elektroautos bis 30.000 Euro Listenpreis ist hier zu finden.

Inhalte dieses Beitrags

VW Golf und ID.3 im Kostenvergleich: welche Versionen werden verglichen?

Nach Möglichkeit werden für den Vergleich die Einstiegsversionen – sofern sie vergleichbar sind – herangezogen. Zusätzlich werden bei den Verbrenneralternativen nur Versionen mit Automatikgetriebe genutzt. Auf eine ähnliche Leistung wird dabei nicht geachtet, da Elektroautos oft nur mit deutlich höheren Leistungen erhältlich sind.

Konkret wurden für den Vergleich die beiden folgenden Versionen genutzt:

  • VW ID.3 Pure mit einem Listenpreis von 33.330 Euro
  • VW Golf Life 1.5 eTSI mit Doppelkupplungsgetriebe zum Preis von 33.380 Euro

Kostenvergleich E-Auto gegen Verbrenner: Der ID.3 ist unterm Strich günstiger!

An den entscheidenden Stellen – Leasingrate, Energiekosten und Wartung – ist der ID.3 günstiger und fährt so den sicheren Gesamtsieg ein. Einzig die Versicherungskosten sind beim Golf niedriger. Ein deutliches Ergebnis, das klar auf die günstigeren Leasingkonditionen zurückzuführen ist. Der Leasingfaktor, also das Verhältnis der monatlichen Rate zum Fahrzeugpreis, verdeutlicht die Unterschiede noch mal. Beim Golf liegt der Faktor bei 1,03%, beim ID.3 sind es 0,88%.

Die Leasingraten basieren auf echten Händlerangeboten (bezogen über carwow.de) für eine Laufzeit von 48 Monaten, 10.000 km Laufleistung pro Jahr und 0 EUR Sonderzahlung. Alle Angeben zu den monatlichen Kosten sind auf ganze Euro gerundet.

Die Gesamtkosten sind für eine Nutzungsdauer von vier Jahren (48 Monate) und einer Laufleistung von 40.000 Kilometer (10.000 km pro Jahr) berechnet und wurden dann durch 48 geteilt. Über die gesamte Nutzungsdauer ist der ID.3 in Summe, je nach Szenario, zwischen 2.945 bis 4.177 Euro günstiger.

Die beiden angewendeten Szenarion für die Energiekosten beim Elektroautos unterscheiden sich durch die angenommen Kosten je kWh. Einmal wurde der durchschnittliche Preis für Haushaltsstrom angenommen, im anderen Fall der durchschnittliche Preis je kWh an öffentlichen AC-Ladepunkten. In beiden Fällen wurden die deutschen Durchschnittswerte im Jahr 2024 als Grundlage genommen.

Durch die geringeren laufenden Kosten ist zudem klar, dass der Kostenvorteil des ID.3 größer wird, wenn längere Laufzeiten betrachtet werden. Durch die deutlich geringeren Energiekosten wäre das Ergebnis bei höherer Laufleistung zudem noch deutlicher.

Welche Annahmen wurden getroffen und welche Quellen werden genutzt?

Für die Berechnung der Energie- und Versicherungskosten mussten Annahmen getroffen werden, die in den unten ergänzten Übersichten aufgeführt sind. Die Kfz-Steuer ist über ein Onlinetool des Bundesfinanzministeriums einfach zu berechnen. Alle genutzten Quellen sind ebenfalls angegeben.

Auf Basis der getroffenen Annahmen ist auch klar, dass der Vorteil bei den Energiekosten kleiner wird, wenn regelmäßig nicht zu Hause, sondern zum Beispiel an Schnellladestationen oder öffentlichen Ladesäulen geladen werden muss. Allerdings gibt es auch für viele Arbeitnehmenden die Möglichkeiten kostenlos am Arbeitsplatz zu laden. Zudem ist davon auszugehen, dass Nutzer von Elektroautos spezielle Stromtarife abschließen, bei denen die effektiven Ladekosten niedriger sind als im hier genutzten bundesdeutschen Mittel.

Hinweise zum Artikelupdate am 30.01.2025

Dieser Beitrag wurde am 30.01.2025 aktualisiert. Dabei wurde die bisherige Rechnung des Stromverbrauchs des ID.3 und die Stomkosten für die Ladung wie folgt angepasst:

  • Der kombinierte WLTP-Verbrauch wurde um 15% erhöht, um den bei Elektroautos auftretenden Ladeverlust abzubilden. Mehr zum Thema Ladeverluste und deren Höhe hat der ADAC in einer Studie zusammengetragen (hier klicken).
  • Der bisherige Ansatz der angenommen Stromkosten wurde geändert und basiert jetzt auf zwei Szenarien, bei denen zum einen zu 100% zu Hause geladen wird und zum anderen zu 100% an öffentlichen AC-Ladesäulen. Damit soll die Bandbreite der Stromkosten, je nach individueller Lademöglichkeit besser abgedeckt werden.

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