Update Elektrifizierung – August 2024
Inhalte dieses Beitrags:
Überblick Elektrifizierung – Januar bis August
Entwicklung der Neuzulassungszahlen
Zur bisherigen Entwicklung der Elektro-Zulassungen gibt es wenig Positives zu sagen. Ein Rückgang um fast ein Drittel nach den ersten acht Monaten des Jahres zeigt den Effekt von staatlichen Fördermaßnahmen deutlich. Nach dem vollständigen Ende des Umweltbonus am 17. Dezember 2023 gingen die Neuzulassungen der Stromer stark zurück. Zwar entwickelt sich der PHEV-Bereich positiv, bleibt aber klein.
Zeitraum | Gesamt | BEV | PHEV |
---|---|---|---|
Jan-Aug 2023 | 1.913.564 | 355.575 | 107.962 |
Jan-Aug 2024 | 1.907.226 | 241.911 | 117.925 |
Veränderung | -6.338 | -113.664 | +9.963 |
Veränderung (%) | -0,3% | -32,0% | +9,2% |
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), eigene Berechnung und Darstellung.
Entwicklung der Antriebsarten
Durch das Ende des Umweltbonus für Gewerbetreibende im August 2023 ist der Vorjahreszeitraum durch Vorzieheffekte stark beeinflusst. Es ist wenig überraschend, dass von Januar bis August 2024 ein geringerer Elektroanteil verzeichnet wurde. Einzig das Ausmaß des Rückgangs ist höher, als der ein oder andere vielleicht gehofft hatte.
Ein wenig Mut kann machen, dass die PHEV sich weiterhin positiv entwickeln. Das ist insofern eine Besonderheit, als dass die Förderung mittels Umweltprämie für die Teilzeitstromer seit 2023 nicht mehr besteht. Der Markt für PHEV-Pkw steht also – von Anreizen bei der Dienstwagenversteuerung mal abgesehen – auf eigenen Beinen und entwickelt sich positiv. Vielleicht ja ein gutes Omen für die ins Stocken geratene Elektrowende.
Der isolierte Monat August liegt deutlich über dem bisherigen Jahresdurchschnitt und auch der Vergleich mit dem 12-monatigen Mittelwert lässt hoffen, dass der Tiefpunkt des BEV-Anteils in der Vergangenheit liegt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die CO2-Grenzwerte für die Flottenemissionen der Hersteller ab Januar 2025 deutlich verschärft werden. Vermutlich herrscht aktuell wenig Druck auf Elektrozulassungen, denn es lassen sich kaum aggressive Angebote finden. Ab nächstem Jahr dürfte das dann anders aussehen.
Monatliche Entwicklung der Elektrifizierung
Die monatliche Entwicklung des BEV-Anteil zeigt seit Jahresbeginn einen vorsichtig positiven Trend. Auch bei den Plug-in-Hybriden geht es weiter aufwärts. Insgesamt bleibt das Niveau der teilweise oder vollständige elektrifizierten Pkw-Neuzulassungen jedoch deutlich unter den Werten aus 2023 zurück.
Das sind die TOP 5 Marken BEV und PHEV
BEV – Die erfolgreichsten Elektromarken
Mit Ausnahme von Tesla ist der Absatz von Elektrofahrzeugen scheinbar eine deutsche Domäne. Besonders die Premiummarken sind hier vertreten. Das ist wenig überraschend, da sie die höheren Preise für EVs besser durchsetzen können als Generalisten. Hier ist VW die leuchtende Ausnahme und klare Nummer 1, was den Absatz von BEV-Pkw angeht.
Beim relativen Anteil liegen die chinesischen Hersteller BYD, MG und GWM ganz vorne. BYD hatte erst kürzlich ein neues PHEV-SUV in Deutschland eingeführt, bis dahin waren nur batterie-elektrische Modelle verfügbar. Bei GWM gibt es die Untermarken ORA und WEY und erstere hat ausschließlich EVs im Angebot. Volvo und MINI Platz 4 und 5 können sich über diese respektable Positionierung freuen. Beide Marken werden im öffentlichen Diskurs selten als Speerspitze der Elektrowende genannt – ein Fehler, wie es scheint.
PHEV – Die erfolgreichsten Plug-in-Hybrid-Marken
Auch bei den PHEV ist die TOP 5 überwiegend von Premium-Marken besetzt. Ganz oben steht mit Ferrari ein Hersteller, den ich hier tatsächlich nicht erwartet hätte. Aber auch bei PHEV gilt, dass man den Aufpreis für die Technik als Luxusmarke natürlich leichter vermitteln kann als ein Generalist. Zudem senkt die Technik den CO2-Ausstoß deutlich (gut für die Emissionsziele) und erlaubt einen ordentlichen Leistungsschub. Von daher eigentlich vielleicht doch nicht so überraschend, dass Cavallino Rampante hier auf Platz 1 galoppiert.
Volvo, Porsche und Land Rover können ebenfalls besonders gut ihre PHEV-Modelle verkaufen. Bei GWM sind die Fahrzeuge der Untermarke WEY ausschließlich als PHEV zu bekommen. Die 34,1% ergänzen sich daher logischerweise perfekt mit dem EV-Anteil von 65,9% der GWM Untermarke ORA (siehe BEV TOP 5).