BYD und Tesla: Die besten Auto-Aktien im Überblick
Mit den Aktien der großen europäischen Autohersteller hat man in 2024 – mit einer Ausnahme – nicht wirklich Geld verdienen können. Besser lief es bei BYD und Tesla, die zu den klaren Gewinnern des laufenden Jahres zählen. Aber auch andere Aktien entwickelten sich positv. In diesem Beitrag werden die Aktienkurse der größten europäischen Hersteller mit den wichtigsten Wettbewerbern aus anderen Regionen der Welt vergleichen.
Inhalte dieses Beitrags
- Einleitung – Die besten Auto-Aktien 2024
- Überraschung bei Renault: Kursentwicklung europäischer Hersteller
- Nicht BYD oder Tesla: die beste der großen Autoaktien ist General Motors
- Übersicht: Was wäre aus 10.000 Euro geworden?
Einleitung – Die besten Auto-Aktien 2024
Die gesamte Industrie befindet sich mitten in einer großen Transformationen, die Hersteller auf der ganzen Welt unterschiedlich hart trifft. Gefühlt läuft es in Deutschland und Europa besonders schlecht. Transformation bedeutet aber auch Dynamik und wo es für den einen abwärts geht, kann eventuell jemand anderes profitieren. Und so zeigt sich ein stark gemischtes Bild, dass tatsächlich in Europa eher Verlierer zeigt. In vielen anderen Regionen der Welt ist die Sicht auf die Hersteller – zumindest gemessen an ihren Aktienkursen – deutlich positiver.
Überraschung bei Renault: Kursentwicklung europäischer Hersteller
Renault war in den letzten Jahren nicht gerade für gute wirtschaftliche Nachrichten bekannt, hat sich aber unter der Führung von Luca de Meo zu einem der robusteren Autokonzerne entwickelt. Und das ganz ohne Verkaufsaktivitäten in China und den USA, den beiden größten Märkten der Welt. Der Fokus auf Europa und ausgewählte Emerging Markets zeigt in Kombination mit einer umfangreichen Konsolidierung gute Resultate. Und das scheint auch an der Börse gut anzukommen. Für die anderen vier der europäischen Big Five sieht es weniger rosig aus, wie die untenstehende Grafik zeigt.
Bei Stellantis bröckelte die Fassade der robusten Renditemaschine ganz gewaltig. Der seitdem zu beobachtenden Kursverfall mündete im vorzeitigen Rücktritt von CEO Carlos Tavares Anfang Dezember. Schleppende Verkäufe und stark rückläufige Gewinne in Nordamerika hatten den bis dahin beeindruckenden Lauf des französisch-italienisch-amerikanischen Konzerns jäh unterbrochen. Ich hatte hier vor einigen Wochen bereits eine Analyse zu den Finanzergebnissen des Konzern geschrieben.
Das Thema Volkswagen ist ein ganz eigenes und verdient vermutlich eher die Beschreibung Polykrise. Im Wesentlichen ist es aber eine ausgeprägte Renditeschwäche der Kernmarke VW, die den Wolfsburgern die Bilanz verhagelt.
Für die deutschen Premiums BMW und Mercedes sind die Zeiten von guten Geschäften in China augenscheinlich vorbei und die fehlenden Erträge aus Fernost belasten die Bilanzen. Nicht nur werden chinesische Kunden immer „patriotischer“ beim Autokauf, auch die eigenen Produkte scheinen nicht mehr ganz auf Augenhöhe mit den Marktanforderungen zu sein. Im Ergebnis leiden Umsatz und Gewinn – bei BMW wird letzterer auch noch durch eine teure Rückrufaktion belastet.
Und hier kommt Renault als kleinster der Big 5 zu seinem großen Auftritt. In Boulogne-Billancourt dürfte sich die Führungsriege um Luca de Meo vermutlich gerade auf die Schultern klopfen. Renault ist der einzige der großen europäischen Hersteller, der eine positive Aktienkursentwicklung per Ende November vorweisen kann. In der aktuellen Situation hat Renault zwei Vorteile:
1. Es gibt – anders als bei Stellantis – kein hohes Rendite-Ross, von dem man fallen und Anleger in die Flucht schlagen könnte. Nach der Dauerkrise der letzten Jahre scheint die Wende durch den Strategieplan Renaulution tatsächlich gelungen. Der Tiefpunkt liegt hinter den Franzosen.
2. Es gibt keinerlei Abhängigkeit vom chinesischen Markt, man muss sich also lediglich mit der Konkurrenz aus dem Reich der Mitte in Europa rumschlagen. Dank eingeführter Zollbarrieren für chinesische Elektroautos – auf Druck der französischen Regierung – wird der Wettbewerbsdruck bei den EVs auch minimal geringer.
Nicht BYD oder Tesla: die beste der großen Autoaktien ist General Motors
Trotzdem zeigt der Blick über den europäischen Tellerrand, dass man Autoaktien mit guter Wertentwicklung lieber in anderen Regionen der Welt sucht. Und die Namen, die dort häufig fallen sind BYD und Tesla. Zwei Hersteller, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des größten EV-Herstellers der Welt liefern. Insgesamt ist BYD allerdings deutlich größer, denn der chinesische Hersteller mit eigener Batteriefertigung produziert – anders als Tesla – auch Verbrenner.
Und ja, Tesla hatte dank der Wahl von Elon Musks neuem besten Freund einen starken November aber andere sind im bisherigen Jahr dann doch erfolgreicher. Toyota, BYD, General Motors und Hyundai sind die größten nicht-europäischen Hersteller der Welt (nach Verkaufszahlen) und sind zudem auch noch Vertreter unterschiedlicher Regioenen der Welt, was ihren Vergleich noch interessanter macht.
Die klare Nummer Eins in puncto Wertentwicklung ist General Motors. Das US-Urgestein lässt alle anderen Großen der Welt und auch alle europöischen Hersteller klar hinter sich. Auch Hyundai hat sich in einem turbulenten Jahr sehr stark geschlagen und liegt per Ende November hinter GM und knapp vor Tesla. Toyota kann als größter Vertreter Japans und auch größter Hersteller der Welt nicht wirklich mit seiner Aktienkursentwicklung überzeugen. Die Japaner haben im bisherigen Jahresverlauf ein Nullrunde vorzuweisen. Im Vergleich zum ewigen Rivalen Volkswagen ist das aber vielleicht schon vorzeigenswert.
Übersicht: Was wäre aus 10.000 Euro geworden?
Was wäre aus 10.000 Euro geworden, hätte man sie Anfang des Jahres 2024 in die größten Autoaktien Europas und der Welt investiert? Zusätzlich integriert wurde Tesla, da die Aktie des EV-Pioniers sehr hohe Handelsvolumen generiert und eine hohe Relevanz für den Autosektor hat.
Die größten Autokonzerne je Region (nach Verkäufen von Januar-September 2024):
Rang (nach Verkäufen) | Hersteller | Region | Wert per Ende November (in Euro, inkl. Dividenden) | Gewinn / Verlust (in Euro und Prozent) |
---|---|---|---|---|
1 | Toyota | Japan | 9.890,21 | -109,79 (-1,1%) |
2 | Volkswagen | Europa | 7.755,26 | -2.244,74 (-22,4%) |
3 | Hyundai | Südkorea | 14.661,00 | +4.661,00 (+46,6%) |
4 | General Motors | USA | 16.219,41 | +6.219,41 (+62,2%) |
5 | BYD | China | 13.024,97 | +3.024,97 (+30,2%) |
– | Tesla | USA | 13.772,43 | +3.772,43 (+37,7%) |
Die größten Autokonzerne Europas (nach Verkäufen von Januar-September 2024):
Rang (nach Verkäufen) | Hersteller | Region | Wert per Ende November (in Euro, inkl. Dividenden) | Gewinn / Verlust (in Euro und Prozent) |
---|---|---|---|---|
1 | Volkswagen | Europa | 7.755,26 | -2.244,74 (-22,4%) |
2 | Stellantis | Europa | 6.517,48 | -3.482,52 (-34,8%) |
3 | Mercedes-Benz | Europa | 9.157,04 | -842,96 (-8,4%) |
4 | BMW | Europa | 7.574,03 | -2.425,97 (-24,3%) |
5 | Renault | Europa | 11.265,58 | +1.265,58 (+12,7%) |
Hinweis:
Die Veröffentlichung stellt keine Anlageberatung dar und daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers.